„Integrationshilfe Kirchhatten“

 

Seit dem 30. November 2015 gibt es im Gemeindehaus an der Wildeshauser Straße einen Treffpunkt für alle ausländischen Mitbürger, die nach einem langen Weg in unserer Gemeinde angekommen sind. Immer montags von 15 bis 17 Uhr sind die Türen geöffnet.

Zu einem ersten Vorbereitungs- und Besprechungstreffen kamen zu meiner großen Freude gleich einige Ehrenamtliche die gerne helfen wollten. Unterstützend waren auch Vertreter der Diakonie und der Kommune anwesend. Da sich in Sandkrug jeden Freitag die Flüchtlinge treffen, haben wir für unsere Gemeinde beschlossen, dieses Angebot auf den Montag zu legen.

Und so warteten wir Ehrenamtlichen am Montag, dem 30. November höchst gespannt in dem großen Saal des Gemeindehauses auf das, was da kommen würde. Es war schön warm, die Tische waren liebevoll eingedeckt, Kaffee, Tee und Kekse standen bereit. Es wurde 15 Uhr, die Begrüßung der Ehren-amtlichen war schon erfolgt und alle Fragen geklärt. Es wurde ruhig und wir warteten. Dann kam eine Familie und wurde begrüßt. Die Spannung wuchs. „Kommen wohl noch mehr?“ So gegen 15.20 Uhr gingen die Türen auf und ganz viele Männer, Frauen und Kinder strebten in den Gemeindesaal. Mittendrin

befanden sich auch die beiden Flüchtlingssozialarbeiter, die uns unterstützen wollten. Sie hatten dafür gesorgt, dass alle in Kirchhatten wohnenden Flüchtlinge von dem Treffen erfuhren. Es war plötzlich ganz wuselig. Die vorbereiteten Getränke und das Gebäck wurden angeboten. Die Kinder spielten in einer Ecke des großen Raumes. Alle freuten sich, hatten rote Wangen, der Geräuschpegel stieg und der Bann war gebrochen.

Es war eine Freude mit anzusehen, mit welcher Herzlichkeit die Menschen empfangen wurden. Es war berührend zu erleben, wie gerne die Gäste erzählen wollten und mit welchen Mitteln es ihnen gelang. Keiner von uns verstand die fremden Sprachen und auch wir wurden überwiegend nicht verstanden. Trotzdem gelang es irgendwie miteinander zu kommunizieren. Es wurden Symbole auf Papier gezeichnet. Eine Eisenbahn, Schiff, kleine Füße und ein Flugzeug. Mit Hilfe dieser Zeichnungen und einem Smartphone, wo auf einer Landkarte das Herkunftsland zu sehen war, konnten uns einige junge Männer erklären, auf was für Wegen sie mit welchen Mitteln zu uns gekommen waren. Mit Hilfe des Smartphones zeigten sie uns auch ihre Familie, die in der Heimat geblieben war. Unglaublich! Ich hatte so etwas nicht für möglich gehalten. Bei diesem ersten Treffen der „Integrationsgruppe Kirchhatten“ wurden all unsere Erwartungen übertroffen und unsere Bedenken zerstreut! Es herrschte eine sehr angenehme, harmonische Stimmung. Die Zeit verging wie im Fluge, bis es hieß: „Jetzt räumen wir alle auf!“

Wir hatten und haben alle ein Ziel. Die Flüchtlinge sollen sich bei uns willkommen fühlen. Wir haben die Chance sie und ihre Kultur kennen zu lernen und sie haben die Chance uns und unsere Lebensweise zu erfahren. Sie sind unsere Gäste und haben im Gemeindehaus einen Ort gefunden, wo sie sich untereinander austauschen und treffen können. Sie sind uns nicht mehr fremd! Sie grüßen uns auf der Straße oder im Geschäft.

Einige Familien werden über diesen Treffpunkt hinaus begleitet, z.B. zur Kleiderkammer gefahren, bei Behördengängen unterstützt, zu unseren Montagstreffen abgeholt, nach Hause gebracht und Vieles mehr. Wir werden nach wie vor von der Kommune und der Diakonie unterstützt, aber auch von Gemeindegliedern. Sei es durch 2 Nähmaschinen, Stoffe, Bücher, Spiele, Malbücher oder aufmunternde Worte. Im Januar haben wir eine Spende von den „Grünen“ bekommen. Wir sind für alle Hilfe und Unterstützung sehr dankbar!! Manche Menschen können wir nur eine kurze Zeit begleiten und andere über einen längeren Zeitraum. In der Betreuung machen wir da keinen Unterschied. Alle werden gleich freundlich behandelt, egal woher sie kommen und wohin sie gehen.

Vielleicht haben wir so eine Chance alle friedlich miteinander auszukommen und gemeinsam hier zu leben.

 

 

Herzliche Grüße

aus dem Gemeindehaus

Anke Braun

 

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